Digitale Kulturgüter: Syrian Heritage Archive Project
Der Bürgerkrieg in Syrien ist in erster Linie eine humanitäre Krise. Allerdings nicht zu unterschätzen ist der kulturelle Verlust, der durch die Zerstörungen und Plünderungen verursacht wird. Erst jüngst wurde uns das mit den Verwüstungen der Museen in Mossul (Nordirak) wieder regelrecht vor Augen geführt. Das erschütternde Video erreichte über Social Media in kurzer Zeit unzählige Menschen.
Syrien zählt zu einer der bedeutendsten Kulturlandschaften weltweit. Durch den Konflikt ist das kulturelle Erbe aber massiv bedroht. In einem Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Museum für islamische Kunst sollen die syrischen Kulturgüter digital registriert und in einem Archiv gesichert werden.
In Anbetracht der Tatsache, dass durch das Anhalten des Bürgerkrieges nicht verhindert werden kann, dass noch weiteres Kulturgut zerstört wird, mag dies zunächst wie ein Wermutstropfen klingen. Jedoch kann mit dem digitalen Archiv verhindert werden, dass die kulturellen Schätze in Vergessenheit geraten und eine Grundlage für das Vorgehen nach der Krise gelegt wird.
Das Syrian Heritage Archive Project wird finanziell durch das Auswärtige Amt gesichert. Zur Verwaltung der Daten wird die Software easydb eingesetzt. Das Team der Programmfabrik bedauert, dass dieses bedeutende Projekt in einen so dramatischen Kontext eingebettet ist. Es ist von übergeordneter Bedeutung, dass Digitalisate auch zukünftig das Original nicht ersetzten, sondern es unterstützen.
Weitere Informationen sowie Beiträge und Interviews mit den zuständigen Projektleitenden sind auch zu lesen und sehen auf RBB Abendschau, WDR 5, Die Zeit, Stilbruch (RBB), Deutschlandradio Kultur und der Facebook-Seite zum Projekt.